Baltschik ist die schöne, weiße Stadt am Schwarzen Meer von Bulgarien. Weiß wegen der Kreidefelsen, die entfernt an die auf Rügen oder an der britischen Ärmelkanalküste erinnern. Das ursprüngliche Fischerstädtchen kann auf eine abwechslungsreiche Geschichte zurückblicken, während der Thraker, Griechen, Türken und später dann die „Royals“ des Balkans sich hier niederließen. Heute ist Baltschik ein beliebtes Urlaubsziel für Urlauber in Bulgarien, die abseits der großen Hotelressort-Städte ihre Ferien verbringen möchten.
Die ersten Siedlern in der Gegend sind die Thraker, später die Griechen, bis 1878 ist die Stadt unter türkischen Herrschaft, erst danach bekommt sie ihren heutigen Namen, nach dem 2. Balkankrieg Rumänien zugeteilt, wird sie von 1913 bis 1940 rumänisch, danach und bis heute wieder bulgarisch. Wenn man sich in der Gegend umschaut, versteht man eigentlich nicht, warum sich hier die alten Mächte prügelten. Neben Fischerei und etwas Landwirtschaft hat heute nur der Tourismus eine wirtschaftliche Bedeutung. In früheren Zeiten hatte die Landwirtschaft südlich des Donaudeltas jedoch eine höhere Wertigkeit, dazu kommt die strategisch günstige Lage.
Von der „rumänischen“ Zeit datiert die berühmteste Sehenswürdigkeit der kleinen, weißen Stadt Baltschik: das von der rumänischen Königin Maria erbaute Schloss in Baltschik mit seinem wunderschön terrassenförmig angelegten Botanischen Garten (mehr als 3000 Pflanzenarten bietend). Das im Park errichtete Minarett soll als heimliches Liebesnest der Königin Maria gedient haben, die einen Muslim geliebt haben soll. Den kulturinteressierten Besucher lädt Baltschik in seine Kunstgalerie, sein ethnografisches Museum, oder seine alte Kirche Sweti Nikola (zu Deutsch der „Heilige Nikola“) ein und auch die vielen romantischen alten Häuser zu bewundern.
Nicht weit entfernt von Baltschik liegt das Kap Kaliakra mit seinen hoch über das Meer ragenden, bizarren Felsen. Ein Leuchtturm, eine Wetterstation, ein Restaurant und eine Kapelle bestimmen neben den Felsen das Bild vom Kap Kaliakra. Die Kapelle erinnert der Legende nach an 40 Jungfrauen, die sich ins Meer gestürzt haben, um den "Osmanischen" zu entfliehen – und ist dabei eine Erinnerung, das die Region um Baltschik durch die Jahrhunderte immer ein Spielball der damaligen Weltmächte war.
Wer seinen Sommerurlaub an der bulgarischen Schwarzmeerküste genießt, unternimmt gern den einen oder anderen Ausflug in der Umgebung seines Urlaubsdomizils. Für Urlauber, deren Urlaubsort in der Nähe von Varna in Bulgarien liegt, ist es nicht weit bis zum nördlich von Varna gelegenen kleinen bulgarischen Städtchen Baltschik, das alle Male einen Besuch wert ist. Ob mit einer organisierten Busreise, oder auf eigene Faust mit dem Linienbus, die Fahrt dauert nicht lang.
Foto: Boby Dimitrov / Creative Commons-Lizenz 2.0
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